Vereins-Chronik                                                            Stand:   03.11.2016

 

 

1909 Gründungsjahr

 

Als am 6. September 1909 einige Männer im Lokal „Illig“ in der Maxstraße 67 in Ludwigshafen zusammenkamen, um einen Fischverein zu gründen, ahnten sie sicherlich nicht, welche große und erfolgreiche Anglerfamilie aus dieser Vereinsgründung entstehen würde.

Die Sportfreunde Gieger, Illig, Körner, Mattern, Mohrweiser, Schanzenbächer, Schulz und Zapp waren die Gründungsmitglieder und wählten Franz Gieger zum 1. Vorsitzenden des Fischer- und Fischzuchtvereins Ludwigshafen am Rhein.

Im Gründungsjahr 1909 bemühte man sich, ein eigenes Fischgewässer zu bekommen. Die ersten Protokolle lassen erkennen, dass das neu geschaffene Königl. Bayerische Fischereigesetz keine Zustimmung fand. Die staatlichen Gewässer waren nämlich für die Angelei fast alle gesperrt. Das Königl. Bayerische Rentamt gab nur in beschränkter Anzahl Erlaubniskarten aus.

 

 

1910 bis 1919

 

Am 9. Januar 1910 wählte die Generalversammlung Karl Zapp zum 1. Vorsitzenden. Bis zu diesem Zeitpunkt besaß der Verein kein eigenes Gewässer.

Am 2. Juli 1910 trat der Verein dem Kreisfischzuchtverein bei und wurde damit Drittpächter an einigen Gewässern. Die 18 Mitglieder wählten in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung als „Sektion Ludwigshafen“ Eugen Schuh zum 1. Vorsitzenden.

Die „Sektion Ludwigshafen“ hatte es schwer, denn alle Hoffnungen auf ein eigenes Gewässer fielen buchstäblich ins Wasser. Für den Schneiderschen Weiher wollte der Besitzer vom Verein pro Mitglied und Angelkarte 10 Goldmark pro Jahr, andere Verhandlungen brachten auch keinen Erfolg.

Am 11. Januar 1911 konnte schließlich der Floß-Weiher unter Pacht genommen werden. Dem Fischereiaufseher Joseph Mehler hatte man diesen Fortschritt zu verdanken. Das Königl. Bayerische Rentamt verpachtete dem Verein die Rheinstrecke von Kilometer 69,8 bis 70,8 und für die Mehlerschen Weiher wurden ausreichend Angelkarten ausgegeben. Jetzt konnte der Verein erst richtig mit der Arbeit beginnen. Man liest in den alten Protokollen von Fischbesatz, Wasseraufsicht und Wasserpflege.

Am 4. Februar 1912 wurde wiederum Franz Gieger zum 1. Vorsitzenden gewählt.

In der Folgezeit hatte der Verein seine Sorgen mit Fischräubern. Interessant liest sich das Protokoll vom 9. März 1912. Unter Punkt Verschiedenes steht: Es wurde Antrag gestellt, demjenigen Gendarm, der die meisten Wildfischer anzeigt, eine Prämie zu bewilligen.

Die Anzahl der Vereinsmitglieder stieg 1912 um 12 Personen auf insgesamt 30 Mitglieder.

Am 3. November 1912 gründete der Kreisfischerverein Speyer mit der „Sektion Ludwigshafen“ die Ludwigshafener Sportangler und der Frankenthaler Fischereiverein den Pfälzer Anglerbund, um so besser die Interessen der Angelfischerei vertreten zu können.

Am 19. Dezember 1913 wurde Heinrich Herschel zum 1. Vorsitzenden gewählt. Weiher in Neuhofen und Maudach konnte der Verein aus Geldmangel nicht pachten. Den Sportfreunden von heute sei gesagt, dass damals ein Wochenlohn für die Angelerlaubnis ausgegeben werden musste.

Die Angelerlaubnis für den Hafen in Ludwigshafen ging wieder verloren.

Der 1. Weltkrieg brach aus, und viele Mitglieder mussten einrücken.

Am 6. November 1915 wurde beschlossen, den Verein als „Petri Heil“ beim Königl. Bayerischen Amtsgericht eintragen zu lassen. Eine Maßnahme, um zu verhindern, als „Sektion Ludwigshafen“ des Kreisfischervereins Speyer unterzugehen.

Am 18. Dezember 1915 pachtete der „Petri Heil“ den Mutterstädter Weiher in Limburgerhof von der Bahnmeisterei Schifferstadt. Die Jahre 1916 bis 1918 brachten, bedingt durch den Krieg, eine geringe Vereinstätigkeit.

Erst 1919 zeigten sich wieder die alten Aktivitäten im Verein. Bei der Verpachtung des Rheinufers erhielt der „Petri Heil“ das Los Nr. 111 zugeschlagen. Durch Neuaufnahmen wuchs der Verein ständig.

Am 4. Oktober 1919 legte der Vorstand aus politischen Gründen sein Amt nieder. Am 7. Dezember 1919 wurde der alte Vorstand wiedergewählt.

 

 

1920 bis 1929

 

1920 gab es von Rentamt 15 Angelkarten für den Rhein von Kilometer 66 bis 72. Den anderen Vereinsmitgliedern war Gelegenheit gegeben, im Mundenheimer Altrhein und im Kaiserwörthhafen zu angeln. Der Mutterstadter Weiher war gänzlich verkrautet und ließ sich kaum befischen.

Am 8. Mai 1920 wurde Karl Sauer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bis Ende 1920 hatte der Verein einen Mitgliederstand von 119 Sportfreunden.

1921 wurde der gesamte Rheinstrom für die Angelei freigegeben. Angelkarten konnten aber nur über das Rentamt beantragt werden. Dafür hatte der Verein aber die Möglichkeit, am Riesenbach, an der Kuhschnautze, am Rehbachsporen und an den Hafenköpfen zu angeln.

Am 11. Dezember 1921 wurde Georg Fassbender zum 1. Vorsitzenden gewählt. In seiner ersten Versammlung im April 1922 beschwerten sich die anwesenden 17 Mitglieder über das „Unwesen“ der Berufsfischerei.

Bei der Generalversammlung am 17. Dezember 1922 gab der Vorstand die Pachtung des nördlichen Teiles der „Großen Blies“ bekannt. Der Pachtpreis betrug 10.000 Mark im Jahr. Die Monatsbeiträge stiegen auf 50 Mark, die Aufnahmegebühr auf 1.000 Mark. Die „Große Blies“ durfte nur vom Land aus befischt werden. Die Erlaubniskarte kostete 500 Mark im Jahr. Vier Mitglieder wurden als Privatpächter vom Verein ausgeschlossen, weil sie entgegen der Satzungen den südlichen Teil der „Großen Blies“ gepachtet hatten.

Im Jahre 1923 war der der Verein sehr „reich“, was der Kassenbericht vom 16. Dezember belegte: 50 Milliarden, 40 Millionen, 887 Tausend Mark.

1924 traten wieder stabile Verhältnisse ein, der Beitrag betrug pro Monat 50 Pfennige, die Aufnahmegebühr 10 Mark. Der Kaiserwörth- und der Altrheinhafen wurden für ein Jahr gepachtet.

1925 wurden die Weiher hinter der Ziegelei „Holz“ gepachtet.

Am 1. Januar 1926 ging die „Große Blies“ ganz in das Pachtverhältnis des „Petri Heil“ über.

1927 trat der Verein als Mitpächter für die Rheinstrecke von der Kaiser-Wilhelm-Straße bis zum Frankenthaler Kanal auf und hatte das Recht, mit dem Großgarn zu fischen.

1928 trat der Verein als Mitpächter der Falkschen Weiher in Rheingönheim auf. Die „Große Blies“ war aber zweifellos der Hauptweiher des „Petri Heil“. Es bedurfte aber jahrelanger Anstrengungen, dieses Gewässer – damals noch fischarm – mit Fischbesatz zu versehen.

1929 herrschte eiserne Vereinsdisziplin. Jede Verfehlung wurde mit dem Vereinsausschluss geahndet. Besondere Aufmerksamkeit widmete man den Schwarzfischern. Die Arbeitslosigkeit brachte diesbezüglich erheblich Probleme am Gewässer mit sich, und der Verein versuchte, mit seinen vereidigten Fischereiaufsehern, so gut es ging, Ordnung zu halten.

Ende 1929 hatte der Verein 196 Mitglieder.

 

 

1930 bis 1939

 

1930 ging dem Verein das Baggerloch (Falkscher Weiher) durch Verkauf verloren. Eine Entschädigung von 1.600 Mark war nur ein kleines Trostpflaster für die jahrelange mühevolle Arbeit. Die Weiher im Maudacher Bruch konnten von der Ziegelei „Holz“ gepachtet werden. An der „Großen Blies“ entstand ein erstes Vereinsheim, die „Blechhütte“.

1931 wurden zwei Oggersheimer Weiher als Zuchtweiher gepachtet.

Der langjährige 1. Vorsitzende Georg Fassbender erkrankte und konnte den Verein seit einem Jahr nicht mehr führen. Sein Nachfolger wurde am 18. März 1932 Friedrich Schmidt.

Das Jahr 1933 brachte – wie in ganz Deutschland – Veränderungen. Der Verein hatte keinen Vorsitzenden, sondern einen Führer. Abstimmungen waren nicht mehr erforderlich, denn es wurde befohlen. In den Protokollen liest man, dass alles zur „Pflicht“ wird. Veranstaltungen wurden nicht mehr von den Mitgliedern beschlossen, sondern von der Gauführung angesetzt.

Bereits am 2. Dezember 1934 wurde in der Generalversammlung die Liquidation des „Petri Heil“ mehr befohlen als beschlossen. Der Vereinsführer Friedrich Schmidt wurde zum Liquidator bestimmt.

Am 1. Januar 1935 wurden die Verträge für Kaiserwörth-Hafen und Mundenheimer Altrhein gelöst. Das Interesse am Verein schwand. In der letzten Versammlung am 01. März 1935 erschienen nur 30 Mitglieder, um zu hören, dass der „Petri Heil“ nicht mehr besteht, sondern ein Ludwigshafener Großverein zu gründen sei.

 

 

1940 bis 1949

 

Am 1. Oktober 1943 wurde ein Fischereipachtvertrag für die „Große Blies“ abgeschlossen. Unterzeichnende waren G. Kleinböhl (Pfälzische Eiswerke) und Karl Sauer (1. Vorsitzender, „Petri Heil“).

Bis 1946 gab es ansonsten keine Protokolle. Karl Sauer wurde 1946 als 1. Vorsitzender genannt, genaue Aufzeichnungen fehlen.

Das „Hungerjahr“ 1947 brachte 195 Neuzugänge, 13 Mitglieder mussten ausgeschlossen werden. Der Verein hatte am 31.12.1947 einen Bestand von 284 Mitgliedern.

1948 wurde Adam Orth zum 1. Vorsitzenden gewählt, der Vorsitz wurde von der Polizeibehörde allerdings nicht anerkannt, so dass Karl Sauer bis Ende des Jahres im Amt blieb. Die Währungsreform stellte den Verein vor unlösbare Schwierigkeiten, da am 1. Oktober die Pachtverträge zu bezahlen waren. Die Mitglieder mussten den Fehlbetrag durch Spenden aufbringen. Am 12. Dezember wurde Emil Müller zum 1. Vorsitzenden gewählt. Der Verein schloss sich dem neu gegründeten Landesfischereiverband Pfalz an. Im Maudacher Bruch wurden Zuchtweiher angelegt.

1949 wurde die Jugendgruppe gegründet. Am 2. September 1949 legte der 1. Vorsitzende Emil Müller sein Amt nieder. Die Mitgliederversammlungen wurden nur noch von ein bis zwei Dutzende Mitgliedern besucht. Am 11. Dezember 1949 wurde Georg Fassbender wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Die Schwierigkeiten, ausreichend Fischbesatz zu bekommen, aber auch die Kassenmisere hemmten den Verein in seiner Aufbauarbeit.

Ende 1949 hatte der Verein 260 Mitglieder.

 

 

1950 bis 1959

 

Das Jahr 1951 brachte dem Verein einen schweren Verlust, als der 1. Vorsitzende Georg Fassbender am 31. Mai einem Herzschlag erliegt. Sein Nachfolger wurde am 2. Dezember Willi Hiltl. Die vergangenen zwei Jahre sollten durch abgehaltene Fischerfeste den Verein vorwärts bringen. Der Erfolg blieb jedoch auf Grund besonderer Umstände aus. Sieben Ausschlüsse wurden ausgesprochen, und das Vermögen schmolz auf 93,09 DM zusammen.

Auch 1952 klangen diese Fischerfeste den Mitgliedern in den Ohren. Sie füllten die Protokolle bis ins Jahr 1953 und endeten mit 434 DM Prozesskosten.

Am 6. Dezember 1953 wurde Willi Gerner zum 1. Vorsitzenden gewählt. Die Bemühungen, für Fischbesatz zu sorgen, zeigten sich in einem Punkt als nachteilig. Bis 1953 wurden 46.000 Aale eingesetzt, ein viel zu hoher Besatz für die „Große Blies“. In den nachfolgenden Jahren bekam der Verein diesen Fehler zu spüren.

Am 5. Dezember 1954 wurde Heinrich Klein zum 1. Vorsitzenden gewählt. Als Vereinslokal dient jetzt das „Kleine Bürgerbräu“.

Zum 1. Januar 1955 kündigte die Firma „Holz“ die Weiher im Maudacher Bruch. Im gleichen Jahr sollte der Bau des lange geplanten Vereinsheimes an der „Großen Blies“ Wirklichkeit werden. Die Baukosten werden auf 5.000 DM geschätzt, der Plan „fiel ins Wasser“.

Die außerordentliche Mitgliederversammlung vom 4. März 1955 beschloss die Wiedereintragung des „Petri Heil“ beim Vereinsregister und erklärte die Beschlüsse von 1934 für aufgehoben.

1956 wurde die neu eröffnete Schlachthofgaststätte als Versammlungsort gewählt. Die Vorstandschaft hatte von 1956 bis 1959 ihr ganzes Augenmerk auf den Fischbesatz gelenkt. Die „Große Blies“ wurde durch jahrelange Putzarbeit ein sauberer Weiher mit gutem Fischbestand. Die Vereinsbeiträge flossen fast ausschließlich in die „Große Blies“. Der Bau des Vereinsheims war zurückgestellt worden. Es entstand lediglich eine kleine Schutzhütte, welche von einigen Sportfreunden gebaut wurde. Die Vereinskasse wurde dabei kaum in Anspruch genommen.

Ende 1959 zählte der Verein 108 Mitglieder.

 

 

1960 bis 1969

 

Im Jahre 1961 erkrankte der 1. Vorsitzende Heinrich Klein und erklärte, aus diesem Grunde sein Amt niederlegen zu müssen. In der Generalversammlung am 3. Dezember 1961 übernahm Wilhelm Krey die Vereinsführung. Der Mitgliederstand betrug lediglich 102 Personen. Die jahrelange Mitgliedersperre hatte Folgen.

Die Einbeziehung des Blies-Gebietes in die Stadtplanung, der so genannten „Grünen Acht“ stellte dem Verein große Aufgaben. Die Schutzhütte passte nicht mehr in das geplante Naherholungszentrum der Großstadt Ludwigshafen. Schon in der Februar-Versammlung 1962 gab der Vorstand anhand neu erstellter Vereinslisten den Mitgliederstand bekannt. Die aufgehobene Mitgliedersperre ermöglichte die ersten vier Neuaufnahmen.

Die vorgelegten Pläne eines modernen, großzügigen Vereinsheimes fand den Beifall aller zuständigen Stellen und wurden zur Genehmigung eingereicht. Ein neuer Pachtvertrag für die „Große Blies“ wurde mit der Stadtverwaltung auf die Dauer von 12 Jahren abgeschlossen. Das Gelände für den begonnenen Neuaufbau wurde auf 30 Jahre in Erbpacht genommen. Am 3. November 1962 begann der Aufbau des Vereinsheims. Ehrenvorsitzender Friedrich Schmidt vollzog den ersten Spatenstich, in der Baukasse waren 478 DM.

1963 wurden im Maudacher Bruch drei Weiher von der Stadt Ludwigshafen erneut gepachtet.

1964 und 1965 stand der Bau des Vereinsheimes im Vordergrund aller Aktivitäten.

Im März 1966 konnte erstmals die Monatsversammlung in der „Fischerstube“ des Untergeschosses abgehalten werden. Der 1. Bauabschnitt, der in erster Linie in Eigenleistung erstellt, war fertig. Die Vorstandschaft brachte die Restarbeiten mit Hilfe von Firmen zum Abschluss.

Die Einweihungsfeier des Vereinsheims fand am 23. März 1968 vor geladenen Gästen statt. Die Festansprache hielt Oberbürgermeister Dr. Werner Ludwig. Im gleichen Jahr begannen die umfangreichen Baggerarbeiten zur Sanierung der „Großen Blies“ durch die Firma Grieshaber.

Am 6. September 1969 feierte der Verein sein 60jähriges Bestehen, verbunden mit dem pfälzischen Fischereitag. Eine Festschrift wurde herausgegeben. Anlässlich des Jubiläums wurden zum ersten Male in der Vereinsgeschichte eine Fischerkönigin und ein Fischerkönig gekürt. In der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 21. August 1969 beschloss der Verein eine Satzungsänderung, dadurch konnte die Anerkennung auf Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt erfolgen.

Ende 1969 hatte der Verein 155 Mitglieder.

 

 

1970 bis 1979

 

Mit dem Bau der Freitreppe neben der Vereinsgaststätte wurde 1970 das Unternehmen „Vereinsheim-Neubau“ abgeschlossen.

1971 wurde der neu entstandene Weiher im Maudacher Bruch von der Ziegelei „Holz“ gepachtet.

Am 1. Januar 1972 trat der Verein dem Verband Deutscher Sportfischer bei.

Um auf Dauer die Vereinsgaststätte sicher zu verpachten sowie der Mühe und den Umständen einer Direktverpachtung durch den Verein zu umgehen, wurde am 1. Mai 1974 mit der Henninger-Bräu KGaA ein Mietvertrag über die Dauer von 10 Jahren abgeschlossen.

Am 25. September 1974 verlor der Verein seinen langjährigen ersten Vorsitzenden Wilhelm Krey. In der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 16. November 1974 übernahm Ernst Engel die Vereinsführung.

Ein neuer Pachtvertrag für die „Große Blies“ wurde 1975 mit der Stadt Ludwigshafen auf die Dauer von 12 Jahren abgeschlossen. Leider zeigte es sich, dass der Pachtvertrag mit der Stadt Ludwigshafen für den Niederfeldweiher nicht aufrechterhalten werden konnte. Dieser endete am 29. September 1975.

Am 9. Januar 1976 wurde in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die nach dem neuen Vereinsgesetz erarbeitete Satzung beschlossen. In verstärktem Maße trat der Verein in der Öffentlichkeit auf. So beteiligte er sich bei einer Ausstellung unter dem Thema „LU Stadt im Grünen“ durch eine Selbstdarstellung mit großem Erfolg.

In der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 6. Mai 1977 beschloss der Verein, dem Stadtverband für Leibesübungen in Ludwigshafen und dem Sportbund Pfalz beizutreten. Der Beitritt zum Sportbund erfolgte am 27. Juni 1977 und der Beitritt zum Stadtverband wurde am 15. Juli 1977 vollzogen. Die über mehrere Jahre sich hinziehende Blies-Sanierung ging 1977 zu Ende. Das durch Auffüllen gewonnene Gelände wurde dem Verein als Festplatz zur Verfügung gestellt.

Der seit vielen Jahren benötigte Bootsanlegeplatz, jedoch wegen fehlender Mittel nicht realisierbar, wurde 1979 durch Unterstützung der Stadt Ludwigshafen, der Stadtsparkasse Ludwigshafen und der BASF von der Firma Südhessische Rohrleitungsbau GmbH aus Bürstadt gebaut. Besonders erwähnt sei hier das große persönliche und finanzielle Engagement unseres Ehrenmitgliedes Paul Klein.

Ende 1979 zählte der Verein 260 Mitglieder.

 

 

1980 bis 1989

 

Am 3. Mai 1980 wurde der neu erbaute Bootssteg durch Oberbürgermeister Dr. Werner Ludwig eingeweiht.

Im Rahmen eines Festaktes zum 100jährigen Jubiläum des Landesfischereiverbandes Pfalz am 23. Mai 1981 wurde der AV „Petri Heil“ 1909 e.V. für besondere Verdienste während seiner 72jährigen Mitgliedschaft die goldene Medaille des LFV-Pfalz verliehen.

Die Bauarbeiten zur Erstellung einer neuen Toilettenanlage in Untergeschoß sowie die Erweiterung der Wohnung für die Wirtsleute und der Gaststättenküche wurden 1981 aufgenommen. Im November 1982 erfolgte die Wiedereröffnung der Gaststätte mit einem völlig neu gestalteten Gästeraum.

1982 wurde mit der Stadt Ludwigshafen ein Pachtvertrag über das 7.000 qm große Gelände zwischen Vereinsheim und der „Großen Blies“ abgeschlossen.

1983 war das erfolgreichste sportliche Jahr in der Vereinsgeschichte:

Bei den Landesmeisterschaften im Still- und Fließwasser errang die weibliche Jugend im Mannschaftswettbewerb den 1. Platz. Landesmeisterin im Stillwasser wurde Ines Koshors und im Fließwasser Birgit Eggert. Ebenfalls bei der Stillwasser-Landesmeisterschaft belegten die Damen den 2. Platz, bei den Herren wurde Karl Heinrich Müller Landesmeister.

Die Meisterschaft des VDSF-Bezirksverband-Pfalz im Stillwasser sah jeweils auf Platz 1 die weibliche und die männliche Jugend sowie die Damen. Beim Fließwasserwettbewerb errangen die weibliche Jugend und die Damen Platz 1, die männliche Jugend belegte den 2. Platz.

Höhepunkt der Erfolge war sicherlich die Erringung der Deutschen Jugendvizemeisterschaft im Fließwasser, die in Berlin ausgetragen wurde, durch Birgit Eggert.

Im Jahre 1983 wurden die Restarbeiten am Vereinsheim und am neu erstellten Abstellraum neben der Untergeschoß-Toilette zu Ende gebracht. Im November 1983 erfolgte die Abnahme der Bootssteganlage durch die Untere Wasserbehörde Ludwigshafen und durch die Bezirksregierung Neustadt.

1985 wurde das Lastschriftverfahren bezüglich des Mitgliederbeitrages im Verein eingeführt. Eine große Erleichterung für den Geschäftsführer.

Kurz vor dem Fischerfest im Jahre 1987 wurde eine Sendung über Krankheiten der Meeresfische im deutschen Fernsehen gezeigt. Dieses hatte zu einer erheblichen Umsatzeinbuße beim Fischerfest geführt.

1989 hat auch das Computerzeitalter im „Petri Heil“ begonnen. Erstmals wurde ein PC angeschafft. Ab sofort war es möglich, umfangreiche statistische Mitgliederauswertungen zu machen. Ebenfalls in diesem Jahr wurde dem Verein – zusammen mit „Frühauf Friesenheim“ – vom Landesfischereiverband Pfalz der “Kief“ als Angelgewässer zur Bewirtschaftung übertragen; eine gute Einnahmequelle für den Verein.

Ende 1989 hatte der Verein 257 Mitglieder.

 

 

1990 bis 1999

 

Das Jahr 1990 war geprägt durch den Umbau der Toilettenräume und der Installation einer Lüftungsanlage in der Gaststätte sowie der Isolierung des Daches des Vereinsheimes. Die Gesamtkosten hierfür betrugen 145.000 DM.

1992 wurde in der Gaststätte eine Klimaanlage für 43.000 DM installiert

1993 wurde das Erbbaugrundstück, auf dem unser Vereinsheim steht, für 64.200 DM von der Stadt Ludwigshafen günstig erworben. Neben der Freitreppe wurde eine Doppelgarage erstellt.

1997 und 1998 gab es wieder große Erneuerungsmaßnahmen bezüglich des Vereinsheimes, die weit über 100.000 DM kosteten: Der Bodenbelag der Gaststätte wurde ausgewechselt, die komplette Theke sowie alle Bezüge der Stühle und Bänke wurden erneuert. Außerdem erhielt die Außenfassade einen neuen Putz.

Trotz der großen Ausgaben in all den Jahren zuvor, war der Verein schuldenfrei, die Vorstandschaft hatte gut gewirtschaftet.

Am 13.03.1998 übergab Ernst Engel die Vereinsführung nach fast 24 Jahren an Günter Luf. Für sein großes und langjähriges Engagement für den Verein, wurde Erst Engel in der Generalversammlung vom 13.03.1998 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Günter Luf starb für alle völlig unerwartet bereits nach viermonatiger Amtszeit. Sein Nachfolger wurde Otto Ross, der in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 06.11.1998 gewählt wurde.

Am 1.1.1999 wurde ein neuer Fischereipachtvertrag für die „Große Blies auf die Dauer von 25 Jahre abgeschlossen. Es handelt sich hierbei um ein Teilstück von ca. 8 ha. Ein weiteres Teilstück ist von der Familie Kleinböhl gepachtet (siehe Jahr 1943).

Ende 1999 zählte der Verein 244 Mitglieder.

 

 

2000 bis 2009

 

2001, erstmals seit 30 Jahren, fand kein Fischerfest mehr statt.

2002, mit Einführung des Euro, hatte der Verein seine Probleme: Die Mitglieder haben einen Fischbesatz in Höhe von 5.000 DM beschlossen. Bei der Bestellung des Fischbesatzes wurde aus Unachtsamkeit des 1. Vorsitzenden DM mit Euro verwechselt. Dadurch war der Fischbesatz doppelt so hoch als geplant. Die aktiven Mitglieder hat’s gefreut, den Geschäftsführer hat’s geärgert.

In den Jahren 2004 und 2005 wurde der Bootssteg in der „Großen Blies“ renoviert. Für neue Gitterroste, Schwimmkörper und U-Träger mussten 18.000 Euro bezahlt werden. Die Arbeiten selbst wurden durch die Vereinsmitglieder verrichtet. Da in den vergangenen Jahren die Jugendarbeit intensiviert worden ist, wurden in der Doppelgarage ein Jugendraum und eine Küche errichtet.

Otto Ross trat als 1. Vorsitzender am 03.03.2006 zurück. In derselben Generalversammlung wurde Walter Peter Fabian zu dessen Nachfolger gewählt.

Am 26.06.2006 feierte Udo Dascalescu als Pächter der Gaststätte „Petri Heil“ sein 20jähriges Jubiläum.

Ende 2006 wurde mit dem Umbau der Fischerstube begonnen. Die Umbauarbeiten wurden im Mai 2007 abgeschlossen. Die Fischerstube, die bisher vom Gaststättenbetreiber mitbenutzt wurde, dient seither wieder als Treff und Versammlungsraum für die Mitglieder. Die Vorstandschaft hat den Umbau, zusammen mit wenigen Mitgliedern, in Eigenregie vorgenommen.

Im Frühjahr 2007 wurde die Freitreppe neben der Gaststätte erneuert. Da diese nur halb so groß ist wie die alte Treppe, konnte eine zusätzliche Fertiggarage als Lagerraum neben der Treppe erstellt werden. Die Kosten für Treppe und Garage betrugen über 20.000 Euro.

Ende 2007 übernahm der Verein die Gewässerpatenschaft für die „Große Blies. Bei einer kleinen Feier in der Fischerstube am 07.11.2007 wurde hierfür die Urkunde der Stadt Ludwigshafen übergeben.

In der Jahreshauptversammlung des Vereins am 07.03.2008 beschlossen die Mitglieder die Namensänderung von „Petri Heil“ 09 auf „Petri Heil“ 1909.

Am 21.11.2009 fand in der Gaststätte „Petri Heil“ in Ludwigshafen die Feier zum 100jährigen Bestehen des Anglervereins „Petri Heil“ 1909 statt. Der große Saal war voll besetzt. Nachdem der Geschäftsführer Wolfgang Kögel einen Ablauf der 100jährigen Vereinsgeschichte vortrug, begrüßte er die zahlreichen Ehrengäste und bat um deren Grußwort. Es sprachen der Beigeordnete der Stadt Ludwigshafen Wolfgang van Vliet, die Ortsvorsteherin von Mundenheim Anke Simon, für die Fischereiverbände Heinz Günster und Gustav Pade sowie Peter Springer als Vertreter dreier Verbände, nämlich des Landessportbundes Rheinland-Pfalz, des Sportbundes Pfalz und des Ludwigshafener Sportverbandes. Der Fachverband Sportfischen im Sportbund Pfalz wurde von Jürgen Greiner vertreten. Weiterhin gratulierten die Vorsitzenden befreundeter Vereine. Der Festakt endete mit einem hervorragenden Essensbuffet, für das der Vereinswirt Udo Dascalescu und seine Mannschaft großen Dank erhielten.

Ende 2009 hatte der Verein 141 Mitglieder.

 

 

2010 bis 2019

 

Am 01.04.2013 übernahm Claudiu-Constantin Luca die Pacht der Gaststätte „Petri Heil“ von Udo Dascalescu. Udo Dascalescu war 27 Jahre lang Pächter der Gaststätte.